Bereits im 11. Jahrhundert zweigten sich als erste große christliche Strömungen die orthodoxen Kirchen von der katholischen Kirche ab. Sie sind hauptsächlich in Osteuropa verbreitet.
Aus den protestantischen Kirchen des 16. Jahrhunderts gingen schließlich viele weitere christliche Glaubensgemeinschaften hervor. Bedeutend sind Baptisten, Pfingstkirchen und Adventisten.
Besonders in Deutschland sind auch evangelische Freikirchen bedeutend. Sie sind aus innerkirchlichen Bewegungen entstanden. Teilweise sind sie noch Teil der evangelischen Landeskirchen, teilweise bewegen Sie sich auch außerhalb der evangelischen Strukturen.
Viele dieser Glaubensgemeinschaften lehren die Rückbesinnung auf biblische Werte, die sie in den großen Kirchen nicht mehr verwirklicht sehen. Als „christliche Sondergemeinschaften“ werden hierbei Kirchen angesehen, die zum Beispiel die Trinität als zentrale Lehre der meisten christlichen Gemeinschaften ablehnen oder weitere, von der Mehrheit der Christen abgelehnte Lehrmeinungen, als zentral für ihren Glauben ansehen. Einige dieser Sondergemeinschaften beteiligen sich auch nicht an ökumenischen Bestrebungen – das heißt der Zusammenarbeit der christlichen Kirchen.
Viele dieser relativ kleinen Glaubensgemeinschaften sind missionarisch sehr aktiv. Daher wuchsen beispielsweise Pfingstkirchen, Baptisten und evangelische Freikirchen in den letzten Jahrzehnten überdurchschnittlich. Die Reaktion der großen christlichen Kirchen auf kleineren, häufig deutlich aktiveren, Gemeinschaften schwankt zwischen Zusammenarbeit im Rahmen der Ökumene und deutlicher Ablehnung.