Gleichgültigkeit gegenüber religiösen Fragestellungen

Auf die Frage: „Glauben Sie an einen Gott?“ antworteten 2018 nur noch 47 Prozent der Deutschen mit „Ja“, 25 Prozent glaubten an eine andere spirituelle Kraft und 25 Prozent der Deutschen glauben weder an einen persönlichen Gott noch an eine anders geartete spirituelle Kraft. In der Europäischen Union liegt Deutschland damit etwa im Durchschnitt.

Unterhält man sich mit Freunden und Bekannten über religiöse Themen, wird man feststellen, dass religiöse Fragestellungen im täglichen Leben eine sehr untergeordnete Rolle spielen. Selbst Personen, die an einen Gott glauben, möchten sich in ihrem täglichen Leben selten etwas von einem Gott oder von religiösen Würdenträgern wie Pastoren oder Priestern sagen lassen.

Dementsprechend geben nur noch 5 Prozent der Deutschen an, dass sie regelmäßig in der Bibel lesen. 12 Prozent lesen hin und wieder darin. Die übergroße Mehrheit der Deutschen liest entweder selten (33 Prozent) oder nie in der Bibel. Ähnlich sieht es beim Thema „Gebet“ aus.

Dies bedeutet interessanterweise nicht, dass Menschen in Mitteleuropa in Massen aus der Kirche austreten. Sie sind religiösen Fragestellungen gegenüber lediglich passiv eingestellt. Die Mitgliedschaft in einer Kirche wird eher aus Tradition aufrecht erhalten. Daher ist es für sämtliche Religionsgemeinschaften schwer geworden, sowohl ihre Mitglieder als auch andere Menschen für ihre Religionsausübung zu begeistern.