Unter den „aktiven Gläubigen“ – das heißt Personen, die häufig religiöse Zusammenkünfte besuchen und sich aktiv am Gemeindeleben beteiligen, nehmen neue Formen der Religiosität zu.
Das bedeutet, dass sich Gläubige immer weniger von traditionellen Gottesdiensten angesprochen fühlen. Stattdessen wenden sie sich „exotischeren“ Formen der Religiosität zu. Dies ist zum Beispiel an der Zunahme von evangelikalen und charismatischen Bewegungen abzulesen.
Evangelikale Bewegungen, wie zum Beispiel die Pfingstbewegung, geben ihren Mitgliedern das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Ihr festes Gemeinschaftsleben und ihre feste Orientierung an der Bibel als Richtschnur für das Leben geben manchen Sinnsuchenden Halt und Orientierung im Leben. Oft missionieren diese Glaubensgemeinschaften auch aktiv für ihren Glauben. In der katholischen Kirche übernehmen charismatische oder konservative Gemeinschaften innerhalb der Kirche diese Rolle.
Auch im Judentum und dem Islam wachsen kleine, konservative Gruppen stark auf Kosten der traditionellen Glaubensrichtungen. In Deutschland hat der Salafismus für Aufsehen gesorgt. Besonders mit der Koranverteilungsaktion „Lies!“ ab dem Jahr 2011 kam diese, von vielen als extremistisch angesehene, Richtung des Islam ins Blickfeld der Öffentlichkeit. Unter manchen Muslimen hat diese Rückbesinnung auf traditionelle muslimische Werte bedachte Bewegung Zuneigung gewonnen.
Andere neue Formen der Religiosität sind die zunehmende Integration von esoterischen und buddhistischen Riten ins Alltagsleben.